In den USA und anderswo versuchen Ganoven, Nutzer am Telefon davon zu überzeugen, dass sie Schulden beim Staat und anderswo haben. Als Bezahlung verlangen sie Gutscheincodes für Apple-Dienste.

Apple warnt auf seiner Support-Website aktuell vor offenbar verstärkt auftretenden Betrugsaktionen, bei denen Gauner es auf iTunes-Gutscheinkarten abgesehen haben. Laut dem Unternehmen handelt es sich dabei um eine Abwandlung des bekannten Enkeltricks: Betrüger versuchen, bei ihren Opfern telefonisch Druck aufzubauen und behaupten, dass diese Steuern, Arzt- und Versorgerrechnungen oder Kredite schuldig sind. Wer nicht bezahlt, wird mit Gefängnis, Polizeibesuchen, hohen Geldbußen oder Stromabschaltungen bedroht.

Steuerschulden per iTunes-Code bezahlen

Statt Bargeld zu verlangen, wollen die Betrüger ihre in Angst versetzten Opfer dazu bewegen, ihnen iTunes-Gutscheinkarten als „Zahlmittel“ zu übertragen. Dabei wird das Opfer dazu gebracht, in ein Ladengeschäft zu gehen (etwa einen Supermarkt oder Elektronikanbieter), um dort dann eine iTunes-Gutscheinkarte zu kaufen. Deren geldwerter Code (16 Stellen) soll dann telefonisch an die Betrüger übermittelt werden.

Gutscheinkarten sind kein Zahlungsmittel

Apple warnt Nutzer dafür, dies zu tun. iTunes-Gutscheinkarten seien nur dafür gedacht, Güter und Dienste im iTunes Store, dem App Store für die verschiedenen Apple-Geräte, dem iBooks Store sowie Mitgliedschaften bei Apple Music zu erwerben. Die Codes sind also kein Zahlungsmittel. „Geben Sie die Codes an niemanden, den Sie nicht kennen“, so Apple. Außerhalb der Apple-Angebote werde man niemals nach den 16 Stellen gefragt. Betroffene sollten den Betrug an die Polizei oder – in den USA – die Handelsaufsicht FTC melden.

Codes werden weiterverkauft

Die Betrüger dürften die erbeuteten iTunes-Gutscheincodes weiterverkaufen und somit dann ihr Geld „verdienen“. Sie sind mit verschiedenen Wertbeträgen in Höhe von bis zu 100 Euro erhältlich. Auch in Deutschland werden die Codes bei zahlreichen Supermärkten, Tankstellen und anderen Anbietern verkauft. Dort gibt es regelmäßig Rabatte.

Quelle: https://heise.de/-3594281