Der NSA-Enthüller Edward Snowden hat sich mit einem bekannten US-Hacker zusammengetan: Beide wollen Journalisten die Sicherheit geben, dass ihr iPhone nicht von Geheimdiensten gehackt wurde und heimlich Daten funkt.

Der im Asyl in Russland lebende NSA-Whistleblower Edward Snowden und der Hardware-Hacker Andrew „bunnie“ Huang haben eine Smartphone-Hülle entworfen, die anzeigen soll, wenn die Antennen des Geräts wider Erwarten Daten übertragen. Beide veröffentlichten am Donnerstag zunächst nur ein Konzept. Sie hofften, im Laufe des kommenden Jahres mit einem Prototyp die Funktionsfähigkeit zu bestätigen, hieß es in dem Papier: „Ziel ist, Journalisten ein Werkzeug zu geben, damit sie wissen, ob ihre Smartphones im Flugzeug-Modus ihren Aufenthaltsort mitschneiden oder preisgeben.“

Hardware-Hacking durch den SIM-Schacht

Einigermaßen ausgefeilte Malware könne dem iPhone-Besitzer sowohl den Flugzeug-Modus als auch ein Abschalten des Geräts vorgaukeln, so das Konzept. Die Hülle soll so etwas erkennbar machen. Zudem werde das GPS im Flugmodus seit iOS 8.3 nicht mehr abgeschaltet.

Das von Snowden und Huang vorgestellte Gerät soll durch den SIM-Karten-Schacht per Kabel mit den Diagnose-Punkten des iPhone-Motherboards verbunden werden. Die SIM wird deshalb in die Hülle gesteckt und ihre Verbindung ebenfalls per Kabel zum iPhone geschickt.

Huang merkte gegenüber WIRED an, dass eine solche Hardware-Modifikation auf den ersten Blick aufwendig erscheinen mag, jedoch „der durchschnittliche Typ der iPhone-Modifikationen in China durchführt, das sieht und sagt, dass das kein Problem ist“.

Noch viel zu klären

Zur Veröffentlichung ihres Konzepts schränkten Snowden und Huang aber bereits ein, dass das Tempo des Projekts von der Finanzierung abhänge. Huang ist US-Bürger und hat seinen Doktortitel in Elektrotechnik am Massachusetts Institute of Technology (MIT) erworben.

Snowden hatte im Zuge seiner Enthüllungen ab Juni 2013 unter anderem erklärt, US-Geheimdienste könnten auch iPhones präparieren. Apple legt insbesondere bei neueren Modellen und Versionen seines Betriebssystems inzwischen Wert auf Daten-Verschlüsselung und wehrte sich in diesem Jahr vor Gericht gegen Forderungen von US-Ermittlern, die Zugangssperre beim iPhone eines toten Attentäters zu knacken.

Quelle: http://heise.de/-3276102